Enzi


Quote: “Hat jemand mein(e) …. (variabel einsetzbar) gesehen?”

08:00: Erwachen aus dem Schönheitschlaf: Beim
Aufstehen auf ein verkehrt daliegendes Nadelkissen getreten. 21 Einstiche in die Fußsohle.

08:15-09:30: Körperpflege: Leichte Schnittwunden beim Rasieren, weiters Schnitte im Zahnfleisch von der bockigen Zahnbürste. Oberflächliche Verbrennungen vom Onduliereisen. Auch dürften Hautcremes nicht ganz ungiftig sein.

09:35: Wohlverdientes Frühstück. Mundhöhle mit dem morgendlichen Heißgetränk verbrüht.

10:00: Lässiges Schlendern zum Auto. Die Frisur hält, lediglich leichte Quetschungen am Zeigefinger durch bockigen Autoschlüssel.

10:05: Bei der Sonnenbrillenauswahl vor dem Rückspiegel mit einem Bügel ins rechte Auge gefahren.

10:06: Aufbruch zur Arbeit

10:07: Umkehr, da Laptop zuhause vergessen.

10:10: Erneuter Aufbruch zur Arbeit, dabei Schalthebel ins Gemächt gerammt.

10:30-13:00: Arbeit. Dabei in der Reflektion des Bildschirmes immer wieder Frisur gecheckt. Frisur hält. Lediglich zwei mal elektrisiert.

13:05: Middach. Auf nach Hause.

13:07: Festgestellt, dass Autoschlüssel verlegt.

13:09: Wieder in der Arbeit. Suche nach Autoschlüssel. Beim Umdrehen mit dem kleinen Zeh mit voller Wucht gegen die Türschwelle. Zeh gebrochen. Autoschlüssel wiedergefunden. War in der Hosentasche.

13:10: Erneuter Versuch, nach Hause zu kommen. Gelingt.

13:40: Kochen des Diätmenüs. Nur einige leichte Schnittwunden. Der halbe Liter Essig im linken Auge ist schon etwas unangenehmer, und vom Abstützen auf der Herdplatte ist auch abzuraten.

14:10: Mittagessen. Keine Vorfälle, von einem Stich mit der Gabel in den Oberschenkel abgesehen.

14:30: Schönheitsschlaf mit Gurkenmaske und Moorschlammpackung. Zum Einschlafen Studium des Buches “Waschanleitung für Männer”. Dazu entspannende Musik.

15:30: Wecker klingelt, beim Draufhauen kleine Abschuerfungen an der Hand. Haare kurz neu onduliert.

15:45-18:30: Weiterarbeiten. Dabei hektisch herumtelefonieren, ob irgendjemand das beim letzten Training vergessene Schwert gefunden hat. Nebenbei Torte gebacken nach eigenem Spezialrezept: 500 g Kakaobutter, 15 Eier, gemahlene Nüsse und, damits nicht zu sehr aufträgt, nur 50 g Mehl. Finger beim Nüsse mahlen in die Mühle geraten.Schmerzhaft, aber Schmerz ist nur ein anderer Geisteszustand…

18:30: Fahrt zum Training. Dabei im Rahmen eines Konfliktes um einen Parkplatz “Watsche mit Fuss” erhalten. Frisur hält. Kleines Cut unterm linken Auge (kann aber Gott sei Dank überschminkt werden).

19:00-20:30: Training. Paraden mit dem Schwert sind was für Weicheier. Viel wirksamer und materialschonender für das feinziselierte und mit verspielten Schnörkseln verzierte Schwert ist es, mit dem Schienbein, dem Daumen oder anderen exponierten Körperteilen zu parieren. Werdet damit fertig, ungepflegtes Gesindel!

20:35-20:55: Erste Hilfe und lebensrettende Sofortmaßnahmen. Einen Finger hats besonders schlimm erwischt.

21:00: Ab ins Bluto, Belohnung für das schwere Training. Frisur paßt, die Mädels können kommen. Zu dumm nur, daß die Kellnerin einfach nicht auf so viel geballte, gepflegte Männlichkeit reagiert. Erst konfisziert sie die Speisekarte, um sie an so einen ungewaschenen Mitfechter weiterzugeben, dann folgt zärtliches Ignorieren bei der Aufnahme der Bestellung. Undank ist der Welten Lohn. Ich ergattere dennoch die Kellerin und ordere einen starken Schnaps. Nicht um ihn zu trinken, sondern als Desinfektionsbad für meinen Finger. Debatte über Kuraufenthalte eröffnet erschreckende Perspektiven.

23:00: Heimkommen. Schwert beim Training liegengelassen. Ab ins Badezimmer.

23:59: Ein letztes Zwinkern dem Spiegelbild, Thumbs up, und das Haarnetz zur Schonung der Frisur aufgesetzt. Ab in die Heia. Dunkle Schatten unter den Augen kommen nicht gut, und auch morgen gibt es wieder eine Welt zu beglücken …

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